Du hattest immer die Macht … Zum Inhalt des Musicals „Der Zauberer von Oz“ Erster Teil Außer Atem kommt Dorothy mit Toto nach Hause gerannt. Wieder mussten sie bei Miss Gulch vorbei – der „schrecklichsten alten Frau, die es je gegeben hat“ –, die ein- fach niemanden leiden kann, schon gar keine Hunde. Auf der Farm in Kansas hat je- doch niemand Zeit für Dorothys Nöte, auch nicht die drei Farmarbeiter Hunk, Hickory und Zeke, die zur Familie gehören. Alle sind sie beschäftigt – und ein großer Wirbel- sturm naht. Wir sehen die Farm aus der Sicht von Dorothy, alles erscheint kindlich, wie Spielzeug. Dorothy sehnt sich nach einer anderen Welt, „wo Kummer schmilzt wie Himbeereis“. Miss Gulch hat sich eine Verfügung vom Sheriff geholt und fordert die Familie heraus: Entweder Toto kommt weg, oder sie wird die Farm mit Klagen überziehen. Dorothy ist entsetzt, dass sie dieser Frau ihren Hund überlassen soll. Der kann jedoch entkom- men. Zusammen reißen sie von zu Hause aus. Sie treffen auf einen merkwürdigen Hellseher, Professor Marwel, der die Situation des Mädchens erkennt und sie nach Hause zurückschickt. Dort angekommen, sieht sie nur noch, wie sich der Eingang zum Sturmkeller schließt, und verliert das Bewusstsein. Sie erwacht in einer anderen Welt: Glinda, die gute Hexe des Nordens, macht sie mit den Schlaraffen bekannt, einem Völkchen trollartiger Wesen, die Dorothy als ihre Be- freierin feiern – ihr Farmhaus ist genau auf der bösen Hexe des Ostens gelandet. De- ren Schwester, die böse Hexe des Westens, erscheint und bringt alle zum Zittern. Nur Dorothy stellt sich ihr aufrichtig entgegen. Glinda stattet sie mit den roten Zauberschu- hen der verstorbenen Hexe des Ostens aus und spricht ihr Mut zu. Vorerst muss die Westhexe klein beigeben. Dorothy sehnt sich nach Hause. Glinda verweist sie auf den „Zauberer von Oz“. Nur er könne ihr helfen. Um zu ihm zu kommen, müsse sie „immer der gelben Steinstraße“ folgen. Mit großem Jubel werden sie und Toto auf den Weg geschickt. Sie treffen auf eine Vogelscheuche, die sprechen und laufen kann, wenn auch noch wackelig – sie ist ja aus Stroh und sehnt sich nach „Verstand“. Für die herannahenden Krähen stellt sie keine Autorität dar. Dorothy schließt mit ihr Freund- schaft, und gemeinsam machen sie sich „auf zum Zauberer“. Es begegnen ihnen sprechende, singende und tanzende Apfelbäu- me – und ein Mann ganz aus Blech, der ihnen seine schauerli- 8